Naturschutzgebiet Lauffener Neckarschlinge
Eindrücke vom 10. Mai 2020 ... ist das nicht schön?!
Vor etwa 2.500 Jahren, als der Neckar dort, wo sich heute die Stadt Lauffen befindet, sein angestammtes Flussbett verließ und sich beim heutigen Kirchberg durch den Muschelkalk brach, hinterließ er ein ca. 60 Hektar umfassendes Feuchtbiotop mit einer beeindruckenden Artenvielfalt. Zwischen mehreren offenen Wasserflächen inmitten von Linden, Ulmen und Ahorn gedeihen in Schilfröhrichten und Seggenrieden viele schutzbedürftige und gefährdete Pflanzenarten wie z. B. die Dreifurchige Wasserlinse, der Teich-Schachtelhalm, das breitblättrige Knabenkraut, die Hirschzunge und der Blaustern. Auch für etliche Vogelarten wie Teich- und Sumpfrohrsänger, Schwarzmilan, Pirol, Teichhuhn und Wasserralle ist die ehemalige Neckarschlinge ein idealer Lebensraum, und sogar der landesweit stark gefährdete Laubfrosch kommt hier vor.
Um diese urwüchsige Schönheit und Vielfalt vor den Folgen der fortschreitenden Zersiedelung und landwirtschaftlichen Nutzung zu schützen und der Nachwelt zu erhalten, wurde dieses Gebiet im Jahr 1970 zum Naturschutzgebiet Lauffener Neckarschlinge erklärt.
Im Jahr 1990 übernahm der Schwäbische Albverein, Ortsgruppe Lauffen, die Verantwortung für ein besonders schönes und schützenswertes Fleckchen im Herzen der Lauffener Neckarschlinge. Auf einer sonnigen Wiese gediehen damals etwa 50 Exemplare des Fleischfarbenen Knabenkrauts (einer Art, die in Deutschland als stark gefährdet auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht) in einer helleren und einer dunkleren Variante. Diese zwei Hektar gilt es u. a. zweimal jährlich zu mähen - eine Aufgabe, bei der sich unser Naturschutzwart sowohl auf die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung als auch auf die Bereitschaft zupackender Albvereinler jederzeit verlassen kann.
Dank dieser Bemühungen ist die Population der Orchideen bis heute auf weit über 200 Exemplare angewachsen. Und es bleibt zu hoffen, dass sich diese wunderschönen Pflanzen ungestört und zur Freude aller Naturfreunde weiter entwickeln und vermehren können.